(C) Mikimoto Maremoto Nautilus Chrysalis
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Mikimoto Maremoto Nautilus Chrysalis
Kategorie: Blog

Eingang von Ästhetik in Paideia, bald sind wir in Lemuria (Post 2)

LocusNubesBeamo-SchreibenconDestino (1) erläutert kurzer Hand, wie Krishna Arjuna mit dem Töten versöhnte:

https://vedanta-yoga.de/bhagavad-gita-verse-2-11-2-20/
https://vedanta-yoga.de/bhagavad-gita-verse-2-1-10-arjunas-zuflucht/

bleibt die Frage, ob Krishna tatsächlich ein solch wohlmeinender Gott war. Ab Kapitel 2 Vers 27 könnte man fast der Meinung sein, Krishna würde Arjunas Kräfte „ausnutzen“ wollen...

http://www.harekrsna.de/gita/gita_kapitel2.htm

Der Link oben enthält nachfolgende Zitate:

2.31 Angesichts deiner Pflicht als ksatriya (Krieger, Anm. des Autors) solltest du wissen, daß es für dich keine bessere Beschäftigung gibt, als auf der Grundlage religiöser Prinzipien zu kämpfen. Daher hast du keinen Grund zu zögern.
2.32 O Partha, glücklich sind die ksatriyas, denen sich unverhofft solche Gelegenheiten zum Kampf bieten, da sie ihnen die Tore der himmlischen Planeten öffnen.
2.33 Wenn du jedoch in diesem religiösen Krieg nicht kämpfst, wirst du ganz sicher Sünden auf dich laden, da du deine Pflichten nicht erfüllst, und so wirst du deinen Ruf als Kämpfer verlieren.
2.34 Die Menschen werden immer von deiner Ehrlosigkeit reden, und für jemanden, der einmal geehrt worden ist, ist die Schande schlimmer als der Tod.
2.35 Die großen Generäle, die deinen Namen und Ruhm hoch geehrt haben, werden denken, du hast das Schlachtfeld nur aus Furcht verlassen, und dich deshalb einen Feigling nennen.
2.36 Deine Feinde werden schlecht über dich reden und deine Fähigkeiten verspotten.Was könnte schmerzlicher für dich sein?
2.37 O Sohn Kuntis, entweder wirst du auf dem Schlachtfeld getötet werden und die himmlischen Planeten erreichen, oder du wirst siegen und so das irdische Königreich genießen. Erhebe dich daher, und kämpfe mit Entschlossenheit.
2.38 Kämpfe um des Kampfes willen, und laß dich von Glück oder Leid, Verlust oder Gewinn, Sieg oder Niederlage nicht beirren. Auf diese Weise wirst du keine Sünde auf dich laden.

Im Prinzip schöne Worte. Mit schönen Worten manipulieren? Schöner mit schönen Worten manipulieren? Womit wir bei der Schönheit wären. Schönheit als dritter Teil nach Erkenntnis und Philosophie – insoweit verweise ich der Einfachheit halber auf den Blogbeitrag "Philosophie" von Prof. Maik Hosang.

"Philosophie" bedeutet nicht nur "Liebe zu Weisheit", sondern ist in ihrer Essenz auch die Wissenschaft, welche die Liebe als schönste Kraft des Seins erforscht. So schildert bereits Sokrates in Platons Schrift "Symposion":

"Wer nämlich bis hierher in der Liebe erzogen ist, das mancherlei Schöne in solcher Ordnung und richtig schauend, der wird, indem er nun der Vollendung in der Liebeskunst entgegengeht, plötzlich ein von Natur wunderbar Schönes erblicken, nämlich jenes selbst ... um dessen willen er alle bisherigen Anstrengungen gemacht hat und welches der Anfang aller Dinge ist ... Dort allein (kann) ihm begegnen, indem er schaut, womit man das Schöne schauen muss; nicht Abbilder der Tugend zu erzeugen ... sondern Wahres." (210e-211a, 212a)

Dabei geht es hier nicht um Kunst der Kunst willen. Gesucht wird Handbarkeitsmachung einer Kraft, der Kraft der Kreativität:

https://wissenschaft-und-spiritualität.de/slp/prof-dr-maik-hosang/

Ob die Erfindung des Faustkeils oder der Sprache, der Dampfmaschine, der Demokratie, Philosophie oder des Internets: alle bedeutsamen Innovationen der Menschheit verdanken sich der Kreativität, d.h. der Fähigkeit vorhandene Dinge, Beobachtungen und Erkenntnisse zu ganz Neuem und Sinnvollem praktisch zu verbinden. Die neuen virtuellen Produktions-, Informations- und Kommunikationstechniken ermöglichen wirtschaftliche, kulturelle, ökologische und soziale Innovationen, von denen frühere Generationen kaum zu träumen wagten. Doch deren Gelingen braucht vor allem eins: Kreativität Immer mehr reden davon. Doch aufgrund ihrer starken Interdisziplinarität ist menschliche Kreativität bisher erst ansatzweise erforscht.

Kreativität entsteht aus dem Zusammenspiel verschiedener, oft paradoxer Kompetenzen:

hoher Konzentration und weiter Offenheit des Geistes
ernsthaften Absichten und kindlicher Absichtslosigkeit
mutiger Freiheit und empathischer Verbundenheit
starker Individualität und intensiver Liebe
naturwissenschaftlicher Neugier und musischem Spiel
materiellem Ernst und spiritueller Leichtigkeit
vielfältigem Fachwissen und holistischer Intuition.

Das etwa ist ein Statement der etwas anderen Art und nur zu verstehen, wenn man hinzunimmt den Zusammenhang, der sich vom Guten, Wahren zum Schönen hin windet und webt und daraus kokreativ in Schulterschluss schwebt, der Vereinigung im Dialog eines Do ut des, dem Irrtum nie fern, sich erneut erfindet und dies dauernd und gern. Dahinter kommen, dass was vorgestellt wird, ganz und gar nicht so ist wie es war, als es wahr war zur Gänze sogar.

Das ist nicht nur die Freude daran, was man so alles entdecken kann in den Pfründen der Wissenschaft … der Spaß an der Entdeckung … der Aufdeckung der Verdeckung … nicht nur kriminalistischer Eifer und hohes Spiel, neinnein Ästhetik muss sein, ein Wort nur, auf ein Wort nur, das passt – und schon ohne Hast taucht ein Leitmotiv auf

"Paideia (griechisch παιδεία paideia, „Erziehung“, „Bildung“) ist ein Schlüsselbegriff für das Verständnis der antiken Kultur und ein zentraler Wertebegriff. Er steht einerseits für die intellektuelle und ethische Erziehung und Bildung als Vorgang und andererseits für die Bildung als Besitz und Ergebnis des Erziehungsprozesses.[1] Er bezeichnet damit nicht nur den Schulunterricht für Kinder, sondern die Hinwendung des Menschen zum Denken des Maßgeblichen und die Ausbildung der Arete. Nur durch die richtige Paideia erreicht die Seele ihre „Bestform“.[2]"
… sagt WIKIPEDIA!

https://www.evolve-magazin.de/blog/maik-hosang-vom-ego-zum-wir-zum/

Meiner Ansicht nach stehen wir heute vor der Aufgabe, der ästhetischen Weltwahrnehmung und „Weltwahrgebung“ einen tieferen Sinn zu verleihen, der sehr viel mit unserer Individuation zu tun hat. Denn eine ästhetische Empfindsamkeit erblüht nicht im Ego-haften und auch nur selten im Wir-haften, sondern so richtig nur im universell-mitfühlenden, sehnsuchtsvoll-kreativen und intensiv-lebendigen Ich-Selbst-Sein menschlicher Individuen und Teams. Der Sinn von Ästhetik wäre dann dieser: In uns Menschen eine sinnlich-sinnhafte Kompetenz dafür reifen zu lassen, wie wir uns als mit Seele, Leib und Geist begabte Wesen und Akteure der Evolution optimal entfalten können.

Wenn wir ein neues „Wir“ brauchen, dann kein ich-loses, sondern ein „ich-freies“ (J. Gebser); und so eher eine „Assoziation freier Individuen“ (K. Marx), die wissen und fühlen, aber auch ersehnen und wollen, dass nur in und mit ihnen und durch sie die Evolution neue Schritte gehen kann. Die innere Freude dieses intensiveren Selbst-Seins strahlt dann nach außen hin als das, was wir Schönheit nennen: Die Wahrnehmung und Wahrgebung der ganzen Schöpfung oder Evolution im einzigartigen, individuellen Moment."

So faltet sich das Spielfeld auf und erst mit dem richtigen Verstehen können wir alle dann gemeinsam sehen, dass die Sprache, die Krishna wählte, womit er Arjunas Kräfte stählte, nicht nur so von ungefähr war in der Bedeutsamkeit so schwer ~~~ es war ein Prototypen-Spiel, von Archetypen voll und viel davon erschließt sich erst im Sinn, mit der Erläuterung darin:

https://govindaradhe.jimdofree.com/bhagavad-gita/

Einleitung zur Bhagavad Gita

Unser Innerstes ruft nach Selbstverwirklichung. Jede Seele findet sich wieder in einem unglaublichen Kampf zwischen den Verführungen und Verlockungen kurzfristiger Interessen und der grundlegenden Wichtigkeit spiritueller Erfüllung. Aus dem entsteht eine Gespaltenheit, ein tiefer Graben zwischen dem, was uns eigentlich vom Innersten her wesentlich ist, und wie wir meistens unsere Zeit verbringen.

Die Geschichte hat gezeigt, wie diese innerlichen Konflikte sich äußerlich manifestieren können in sozialen Unruhen und sogar Kriegen. Um die versteckte Dynamik aufzuzeigen, beschreibt der Heilige Vyasa im Mahabharata die komplexe Geschichte der psychologischen Archetypen des Menschen.

Die Bhagavad Gita ist ein philosophisches Gespräch zwischen Sri Krishna, dem ursprünglichen Gott und Arjuna, seinem Freund und Schüler. Die Szenerie, in welcher es stattfindet ist die grosse Schlacht des Mahabharata auf dem Schlachtfest von Kuruksetra.

Da die Bhagavad Gita nicht ein separates Buch ist, sondern nur ein kleiner Teil des Bhishma Parva vom Mahabharata, sind die darin erwähnten Persönlichkeiten und Hintergründe des historischen Geschehens nur im Zusammenhang verstehbar.

Die Gita schildert den auf dem Thron sitzenden blinden König Dhritarashtra, welcher seinen Minister Sanjaya befragt, was sich denn auf dem entfernten Schlachtfeld von Kuruksetra abspiele. Sanjaya hat von seinem Lehrer die Fähigkeit erhalten, Geschehnisse an weit entfernten Orten wahrzunehmen.

Die Kämpfer der Welt haben sich nun versammelt. Die Kauravas werden von Dhritarashtras ältestem Sohn Duryodhana angeführt und die Pandavas von König Yudhistira. Arjuna, der weltbekannteste Bogenkämpfer ist dessen jüngerer Bruder.

Das Mahabharata ist die Geschichte der Pandava-Prinzen, welche das gute Gewissen repräsentieren und das bereitwillige “Sich-Eingeben” in die Führung Gottes, nach Harmonie mit den Kräften des Universums, und der Dynastie der machtorientierten Kauravas, die für unlimitierte materielle Wünsche stehen und dem Wunsch nach Manipulation, weil man in der Besetztheit durch eigene Pläne die vor den eigenen Augen ausgebreitete Ordnung Gottes nicht mehr zu erkennen vermag.

In einem Würfelspiel verlieren die Pandavas all ihren Besitz, ja sogar sich selber (die guten Seelenkräfte existieren nur noch latent, da sie sich verloren, bzw. vergessen haben). Identitätslos wandern sie nun in der Verbannung in den Wäldern – die ewige Seele wandert durch verschiedenste Lebensformen – heimatlos, sich selber vergessend.

In der langen Zeit der Einsamkeit beginnt in den Pandavas das Selbstvertrauen in die innere Führung, in die göttliche Führung wieder zu erwachen. Das ist der Moment, wo die Seele die Treue zu den feinen und anfangs noch sehr zaghaften inneren Bedürfnissen wieder entdeckt.

Mit dem Geist des Vertrauens in die Wahrheit (Yudisthira), göttlichem Mut (Bhima), klare Unterscheidungskraft (Arjuna), hingebungsvoller Loyalität (Nakula), und innerer Stetigkeit (Sahadev), kommen die Pandavas aus der Verbannung zurück und bringen ihr Anrecht auf das verlorene Königreich zum Ausdruck.

Der blinde König Dritarashtra (wörtlich „der am Königreich festhält“) mit seinem Sohn Duryodhana (materielle Wünsche, die Dinge fordern, die einem nicht gehören. Duryodhana bedeutet wörtlich „schwer zu besiegen“. Damit sind die nie versiegenden Wünsche nach falschem Besitz, Dingen, die uns nicht gehören, gemeint), in der Allianz mit einem falsch gerichteten Selbstinteresse (Bhisma) und starken Gewohnheiten (Drona) scheinen fast unbesiegbar. In ihrer Hoffnungslosigkeit bitten die Pandavas um göttliche Führung (Sri Krishna).

Der dramatische Höhepunkt wird erreicht, wenn die gegenüberliegenden Interessengruppen sich konfrontieren auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra, dem Lebensfeld: auf der einen Seite die Blindheit (die Selbstvergessenheit) mit seinen Komplizen und auf der anderen Seite das reine Bewusstsein, das nun keine Kompromisse mit Falschheit mehr eingehen darf – auch nicht aus Mitgefühl zu ihm heraus.

Die Bhagavad Gita beschreibt nicht einen Krieg für eine bessere Welt, sondern eine Initiation ins Gottesbewusstsein.


In dieser Ausgabe der Bhagavad Gita wollen wir uns auf den uns alle ansprechenden ewigen Inhalt der Bhagavad Gita eingehen, und den historischen Hintergrund, in welchen die Bhagavad Gita eingebettet ist, nämlich das Mahabharata, weitgehend auslassen. Erstens weil dadurch für Menschen, welche sich nicht so mit dem Inhalt des Mahabharata vertraut sind, unnötige Konfusionen entsteht. In der Rahmengeschichte des Mahabharata tauchen so viele Namen, Geschichten, und auch Sanskritbegriffe auf, die eigentlich nicht viel mit dem ewigen Inhalt der Gita gemein haben. Es ist eine wesentliche Aufgabe von spirituellen Suchern in unserer Zeit, einen ewigen Inhalt aus dem kulturellen Kontext herauszulösen. Wenn man dies nicht tut, verkommt ein Grossteil der spirituellen Praxis zur Imitation der Folklore eines geographischen Gebietes. Das innerste Gewissen ruft aber auf zur aufrichtigen Suche nach Wahrheit.

Auf dem zutiefst unbequemen Weg, dem Weg, der jegliche Trägheit meidet, gibt es keine Kochrezepte mehr, wie sie dem einfachen Gläubigen einfach ausgehändigt wurden und die man mit nach Hause nehmen konnte, um sie zu befolgen. Das bedeutet, dass man immer wieder aufgefordert ist, zu prüfen und sich nicht einfach Konzepte aneignet, um der Komplexität und der eigenen Nachforschung auszuweichen.
Aus der Ungewissheit des Lebens heraus beginnt man nach Ersatzsicherheiten zu suchen, die man oft mit Wahrheit verwechselt.
-Die religiöse Version davon nennt man: «Volksreligion» - Glaubensthesen, die selber der Ich-Identifikation entstammen. Da sie über Jahrhunderte vermittelt wurden, haben sie eine starke Wucht und sogar einen scheinbaren Wahrheitsgehalt. Der innere Weg ist nicht mehr an Strohhalmen interessiert, die vermeintlichen Halt liefern. Er führt in die Bereitschaft, allen Halt loszulassen aus dem tiefen Grundvertrauen heraus, dass darunter tragende Substanz existiert. Dort erst wohnt der wahre Gott. Es gilt zu prüfen, ob das Vermittelte einem wirklich nach innen begleitet, oder ob die Praxis aus alt gelernter Tradition aus einem mythischen Welt-und Gottesbild stammt und einem ein Gefühl von Aufgehobenheit und Sicherheit vermittelt, die nicht aus der Wahrheit stammen, sondern aus der Kongruenz mit alter Überlieferung.

Die Bhagavad Gita sollte nicht betrachtet werden als das Gespräch zweier historischer Persönlichkeiten, sondern als ein fortwährendes Fragen und Antworten zwischen unserem tiefsten Inneren und dem ewigen Du, dem Gegenüber Gottes, Sri Krishna. Man darf sich dabei selber an die Stelle Arjunas versetzen und die Worte Krishnas als an uns direkt gerichtet empfinden. Das sind sie wirklich. Sri Krishna will uns durch seinen Gesang (Gita) effektiv ansprechen und uns aus der gewohnheitsmässigen Indifferenz erwecken.

Krishnas Worte sind an alle Menschen gerichtet. Sie richten sich auch nicht einfach nur an die Fakultät des Verstandes, sondern an den ganzen Menschen. Sie sollen unser gesamtes Wesen anrühren, den Verstand, den Willen, aber auch das Herz, die Emotionen und Gefühle, denn zu wahrer spiritueller Entwicklung , die eine Umwandlung unseres gesamten Wesens bedeutet, müssen alle uns gegebenen Kräfte integriert werden.

Die Bhagavad Gita vermittelt das Wesentlichste eines solchen grundlegenden Wandlungspfades. Sie etabliert uns wieder in unserer wirklichen Existenz und weist uns wieder hin auf unser Zuhause, den Ort, wo wir als ewige Seelen hingehören.

Die Bhagavad Gita führt eine Seele von dem Punkt an, an dem sie gerade steht, weiter, bis hin zur Welt Gottes, die keinerlei Berührung mit den Wandelwelten mehr hat. Reife und Geduld sind nötig, diesen Pfad auch vollständig begehen zu können.

Die Bhagavad gita ist ein Buch, welches eigenes Nachdenken anregt. Es ist nicht eine Information, die gelesen und als „interessant“ oder eventuell auch als „langweilig“ abgelegt werden soll. Man ist als Leser eingeladen, diesen Inhalt im eigenen Herzen weiterentwickeln zu lassen. Das ist die Bedeutung von heiligen Offenbarungsschriften, von Resonanzliteratur: sie bringt in einem etwas zum erklingen, sie berührt den innersten Kern. Aber damit ist der Prozess nicht abgeschlossen. Es soll weiterklingen, das heisst, die Gedanken sollen im Leser ihren Fortgang finden. Ohne das eigene ernste Nachdenken kann man sich gar nicht mit Gott befassen oder sich ihm zuwenden.

Auch intellektuelles Verstehen kann Teil der Kommunikation mit Gott sein. Krishna verlangt aber nie den Gehorsam und die absolute Folgsamkeit. Denn das wäre das Auslöschen der Freiheit des Lebewesens, welches Gottes Gegenüber ist und an welchem Gott ja wirkliches Interesse hat.

Offenbarungsschrift ist „zu tief für Worte“, sie ist ein hochkonzentriertes Destillat, welches durch die Reflektion im eigenen Inneren erst zugänglich wird.

Selbstständiges Denken ist von uns gefordert, denn wir sind Teile dessen, der ein unabhängiges denkendes Wesen ist. Wenn man blind folgt, dann ist das nicht ein Zeichen der Ergebung, sondern eher von Gleichgültigkeit, Oberflächlichkeit und Desinteresse.

Auch wäre es falsch zu denken, die Bhagavad gita wäre ein Aufruf zur Abkehr von der Welt. Sie ist vielmehr ein Appell zur Abkehr von den Mentalitäten der Weltlichkeit, die sehr genau analysiert werden. Niemals ist die äussere Welt zu verurteilen, sondern es gilt nur unsere Interpretation dessen zu korrigieren.

Die Welt, wie sie ist, ist sicher nicht Gottes Wille, aber er lässt in ihr auch die Disharmonie mit seiner ursprünglichen Absicht zu und das Resultat ist eine Welt mit tiefen Konflikten, in der wir heute leben.

Ein Kommentar zu Bhagavad Gita soll nicht nur Sachinformationen vermitteln, sondern vor allem in das Mysterium von Gottes Liebe einführen, dem Leser eine Resonanz im Herzen erzeugen und schliesslich eine Ermutigung zu seinem eigenen Aufbruch sein. Das wiederholende und neu komponierte Umkreisen eines Themas gleicht demzufolge eher einer musikalischen Dichtung als einer sachlichen Abhandlung.

Der Text bedarf auch einer Bemühung des Verstandes, denn Krishna sagt, dass das Absorbieren der Intelligenz in das Heilige Thema auch Verehrung sei (18.70) und Verehrung offenbart Inhalte, die menschliches Verstehen überschreiten.

Letztlich aber kommt es darauf an, über den Text zu meditieren, damit er seine ihm eigene verwandelnde Kraft in jedem Leser so entfaltet, damit das spirituelle Wachstum gefördert wird. Jeder einzelne Vers der Gita ist ein Wegweiser zu dem Ziel der immer tieferen Begegnung mit Sri Krishna selber.

Der Text kann anleiten und begleiten, aber den Weg muss jeder selber gehen.

Heiliges Wissen ist der Wegproviant, damit der Wanderer in Momenten der Erschöpfung und Inspirationslosigkeit wieder gestärkt weiter gehen kann. Es ist ein Aufruf zu einer grundlegenden Umkehr, zu einem Exodus aus der Identifikation mit der Wandelwelt.

prati-shloke prati-akshare nana artha kaya

„In jedem einzelnen Vers und in jeder Silbe der Offenbarungsschrift sind unzählige Bedeutungen enthalten.“

(Caitanya Caritamrta 2.24.318)

Die Bhagavad Gita vertritt keinen „Ismus“, obwohl sie von verschiedensten Ismen in Anspruch genommen wurde. Sie lehrt nicht einmal dvaita (Theismus) oder advaita (Monismus), oder irgendeine Doktrin oder Glaubensüberzeugung, sondern will die Seele erheben, begleiten und ermutigen, unabhängig von ihrem Glauben oder Ansichten."

Tja – full Flash auf der Hand, wie wir sehen, ist schon ganz zart, voll Blütenpracht schon vor Äonen ausgedacht, verfeinert im Kontrast dann hart, dargetan und dargebracht heutigen Wissens letzter Stand.

Wobei – man mag es glauben, ja – zunächst der ganze Wissensstand nicht schriftlich zur Verfügung stand – mündlich am Anfang war das Wort - es wirkte doch und wirkt noch fort ~~~ und führt uns nach Lemuria. Dies dann im nächsten Post sogar.

Hasta la Vista la Luna y LILA! LEELA! ʘ Ω