Michael Etzbach

Syndikus und Initiator
Über die letzten 20 Jahre meines Anwaltsseins mit ausseranwaltlichen Berührungen der Umwelt über mehrere Jahre, in denen ich mich im Kosmos von „New Media“ aufhielt, gehörte es zu meinen Meisterleistungen, mir zu verbergen, dass was ich in der Umwelt sah, ein Spiegel meiner Selbst war. Ich kratzte mich am Kopf, mich fragend, wie ich denn dieses Blood-Sweat`n-Tears Familienrecht als durchaus schwer mittelfristigen Tummelplatz einer ganzen Reihe meiner Aktivitäten buchen konnte/wollte/musste. Jahrzentelanger Spagat aller möglicher Versuche, Sinn und Unsinn gesellschaftlicher Konventionen oder gar ihrer Gesetze über mehr als ein absolutes Minimum hinaus zu verstehen oder sogar zu Bestandteilen meines Lebens zu machen, führten nach einer diesbezüglichen Übergangszeit von irgendwie auch wesentlich mehr als 20 Jahren zu einem Herzinfarkt am Steuer meines PKW. Ich hatte vielleicht doch nicht mehr so viel Zeit!

Etwas zerriss. Eile tut not zu retten, was gerettet werden kann. Dragolino reifte in der Ruhe von mehr als 25 Jahren zu dem Vorschlag an das Bundesforschungsministerium. Der tatsächlich erst möglich war mit dem Krankenhaus-Aufenthalt nach dem Infarkt. Was wiederum tatsächlich zu einem very sudden lift off von Cloud 7 führte. Ausgelöst durch eine Frau mit dem Namen einer griechischen Göttin. Der des Sieges. Jaja. Doch zurück zu Dragolino. Ein junger, kräftiger Kerl der Kleine, stand auf seinen Fahnen die Revolution des Bildungswesens. Piratentum? Unmöglich. Ja, aber dem Wesen nach absolute Lieblings-Drachen-Arbeit. Besonders, wenn der Drache plötzlich ein Organ der Rechtspflege war. Das hatte was. Das war jetzt der Fall gewesen. Plötzlich. Ein Organ der Rechtspflege wird man/frau nicht durch Betrachtungsweise, sondern dadurch, dass Betrachtungsweise zu Gesetz wird. Bitte schön. So einfach ist das tatsächlich. Deswegen kann man da ruhig mal hingucken.

Das macht auch Spaß, denn es gibt viele überraschende Regelungen. Es ist auch Ernst, denn zwischendurch kommen immer mal wieder recht merkwürdige Gesellen in der Rechtswissenschaft auf. Figuren, Konstruktionen. Sie sind so etwas wie verständige, geständige, sachverständige Figuren, die man nur dort sieht, denen man nur dort begegnet, sie gibt es in der Realität nicht, provokativ von mir genannt: Durchschnittshenker. Als rein fiktive Gestalten greifen sie in das Leben von uns allen ein, wenn es sein muss. Die Tatsache ihrer Existenz ergibt sich aus dem System, wie aus Anschauung Gesetz wird. Sie benutzen eine Waffe, die alles sein kann. Das ist das faszinierende daran. Die Waffe heißt Wissenschaft. Wozu das gut ist? Zur Regelung. Von was? Von dem, was geregelt werden muss. Wie was denn? Wie Privat-Eigentum und Sozialrecht und Forschung und Bildung. So Sachen eben. Das wahre Leben. Das war so eigentümlich. Das mit den Gesetzen. Sie waren für die meisten Menschen in meiner Welt kaum zu verstehen und gut taten sie ihnen auch nicht. Und immer war das überraschend. Für die Betroffenen.

Changes come like bullets. Es wurde in der Rechtswissenschaft gemunkelt, man müsse mit diesen merkwürdigen Figuren vorsichtig sein – die Rechtsfigur des objektiven Dritten sei zwar gut gedacht, aber zugleich auch Einfallstor richterlicher Subjektivität. Weitere Nachweise auf Anfrage.

Die Vorstellung, dieser ganze unglaubliche Reigen sei möglicherweise nur deshalb in dieser Welt, in meiner Welt, weil ich ganz gehörig aus dem Lot war, konnte ich relativieren. Im Theaterlabor-Traumgesicht in zuletzt Düsseldorf lernte ich eine Menge über Theater. Danke. Besonders über absurdes Theater. Besonders viel Danke. Im Stile des Zen. „Sitzen, Stehen, Gehen, Atmen" nenne ich diese Veranstaltung, die jeden Freitag stattfindet. Das war zum Beispiel auch etwas sehr Schönes daran. Mit Tee-Zeremonie. So Mini jedenfalls. Im Zen konnte ich baden. In Taoismus /Buddhismus/Hinduismus und so manchem anderen ~ismus auch. Wie bei den Drachen und Schlangen ergaben sich auch in den unterschiedlichen Publikationen, den steten Wandlungen und Anpassungen einiger grundlegender „Narrative“ von Religionen, Glaubensrichtungen Gemeinsamkeiten an Energien. Denen folgte ich. Wie bei den Drachen und Schlangen.

So sah ich auch römisch-katholische Kirche an und den Islam. Ich bin jetzt nicht unbedingt ein Männerfeind, aber der Frauenfeindlichkeit dieser Religionen nebst begleitenden Strömungen musste ich trotzdem folgen. Sie kam ja aus mir. Auch. Bei Advaita fand ich Ruhe. Gab deutlich weniger für das Getue, das tobend zwischen meinen Ohren Vorstellung für Vorstellung erfand. Und ich konnte nicht einmal sicher sein, dass es meine eigenen Gedanken waren. Herumschwebende Meme ließen sich zwischen meinen Ohren nieder und veranstalteten einen Festschmaus mit meiner Aufmerksamkeit, meinen Ängste und Befürchtungen. Ich solle mich damit mal nicht identifizieren, sagte Advaita dazu. Ich wäre weder dies, noch mein Körper, eigentlich. Ich wäre auch nie geboren und würde auch nie sterben. Dummerweise sei ich allerdings auch absolut unbeweglich und damit der Wahrnehmung entzogen, wer ich „wirklich“ war. Hurra, hurra, hurra, hurra, da war dann doch das Schlupfloch da.

Wer mit den Gedanken in diese Strudel hineingeriet, musste sich über aufkommenden Schwindel nicht beklagen. Ich hatte den täglich und mehrfach. Und alles kam aus mir selbst. Wie immer hat das, was Dragolino kann, Hand und Fuß. Wenn man will. Ist „voll ko-kreativ“ das Ding. Ein paar Brücken, Gräben, Linien ziehen. Egal in welcher Reihenfolge. Wenn die große Flut käme, bevor es Früchte getragen hätte, wäre es immerhin schon ausgeschüttet gewesen. Ein Wesen gewesen. Nach der Wassermann-Doktrin damit jetzt aber auch unbedingt dran. Zum Beispiel. Andere Rechenkünstler kommen und erklären, dieses Jetzt hier und auch in den nächsten paar zehntausenden von Jahren, wäre mitnichten das Ende des Kali-Yuga. Kali ist auch der Name einer Göttin aus Indien. Schwarz und grausam. Das bedeutet in absoluter Kürze, niemand kann sagen, ob es noch schlimmer kommen MUSS.

Es war eine Menge los in diesem Universum. Mein Sehnen nach Ruhe bekam schon ein wenig Befriedigung. Zwischen den Zeiten. Wie oft genoss ich, um 2 h wach zu werden und noch drei Stunden für geübtes Nichts-Tuen zu haben. Beim Einatmen denken: „Ich“ beim Ausatmen „Bin“. Granate!

Die unendliche Bibliothek in der unsichtbaren Universität lernte ich bei Terry Pratchett kennen. Per Anhalter durch die Galaxis war mit Carlos Castaneda späte Jugendzeit-Lektüre. Aufgewachsen bereits mit Gucky dem Mausbiber. Science Fiction war off nach Mona Lisa Overdrive, weil es genau das war. Absoluter Overdrive. Die Realität war früher da als die beste SF-Geschichte. Vom Abitur her habe ich es nachweisbar mit Mutter Erde. 1. Hauptfach Erdkunde. Englisch danach und Bio und Pädagogik. Irgendwie bin ich dem alle treu geblieben und es wurde Zeit, ein wenig mehr von dem aus mir herauszulassen … wenn ich das denn dann so sehen wollte.

Die Geschichten, die aus guten Geschichten die Grundlage für gute Wissenschaftsgeschichte machen und damit eine Grundlage für die Dragolino-Quests sind, sprudeln. Auch aus mir. Zum Glück. Eine gute Handvoll Quellen. Das Gesprudele hat sich inzwischen zu so einer dermaßen umfangreichen Bibliothek entwickelt, dass ich guter Dinge bin. Vorschläge bei der Entwicklung von Science-Quests nebst stetig guter Anbindung an ein Rahmenwerk nachhaltiger Begleitbegriffe dürften über Jahre hinaus aus diesen Quellen kommen. Sie kommen aus allen Himmelsrichtungen, aus vielen Ländern sind Tropfen von Weisheit darin, vielleicht mehr. Viel Wissenschaft ist auch dabei. Eigentlich dauernd und aus so ungefähr jedem Blickwinkel.

Es ist gewollt, dass mehr Citizen Science auf die Straße soll. Die Regierung hat das geschrieben, und vielfach habe ich in meinen Schreiben dazu Quellen zitiert. Es steht sogar ein unglaubliches Konstrukt im Raum: Schüler können Forschungsförderung bis zu 2000 Euro monatlich „verdienen“ ~~~ für eine Start-Up-Phase von drei Jahren „no prob“. Für Experimental-Forschung genauso wie für die Rekombination von Wissen zu völlig neuen Darstellungs-Arten von Unterricht. Das würde gefördert werden.

Ich wette, die ersten 2.500 SchülerInnen, die das machen, werden eine Unternehmer-Liga der eigenen Art werden, in nur wenigen Jahren. Sie werden während der Reifung auf intensive Art und Weise mit möglichen Alternativen zu wirtschaftlichen Kreisläufen auf überaus mannigfaltige Art und Weise in Kontakt gekommen sein, denn Dragolino basiert auf Nachhaltigkeitselementen, die den unglaublichen Vorteil haben, dass ihre Entstehung, Änderung und sonstige Entwicklung noch festzulegen ist. Die Festlegung darf durchaus unter wissenschaftlicher Begleitung stattfinden – soziologisch, ökonomisch, ökologisch, die Entstehung neuer Berufsfelder benötigt Berufsfeldforschung als Begleitung – ein genossenschaft-rechtliches Institut etwa aus der Universität Marburg käme darüber hinaus sicher begleitend in Frage nicht nur für die anspruchsvollen Fragen der Gestaltung der Bewusst-Seins-Räume. Man konnte sich noch darüber unterhalten, welchen rechtlichen Rahmen eine Schöpfung wie ein Bewusst-Seins-Raum verdiente, welche Wert-Kriterien der bisherigen umfangreichen Grundsteinlegung zukam. Die Cloud wollte jetzt fliegen und Dragolino war nur eine Art von Betriebsmittel, sozusagen. Dienend. Trotzdem sollten die Bewusst-Seins-Räume auch als Begriff zu einer Marke werden. Viral? Zu lange.

Der Hit mit der Forschungszulage für Schüler, die ihren eigenen Unterricht damit gestalten konnten, hatte etwas von dem feinen Humor des Ephraim Kishon. Und ein bisschen Plasma-Geruch. Ein ganz soziales Zwinkern lief mir wie ein Schauer über den Rücken. Synästhesie ist die Milch, in der sie sich schälen, die Haut verlieren. Es würde bestimmt noch ruckeln im Karton. Der Roll-Out durch Europa würde ein jahrelanges Fest werden. Bottom Up! Citizen Science! Love It!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Michael Etzbach Rechtsanwalt, auch gelistet bei der EU als Berater für Start-Ups.