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Petra Schmidt
Kategorie: Blog

Wenn wir Menschen zu einem nachhaltigen liebevollen Umgang zu uns selbst und mit anderen und damit auch zu einem wieder gesunden Planeten für alle Lebewesen kommen wollen, brauchen wir eine andere Art von Information, Kommunikation und einen neuen Prozess der Selbstformung.

Wen wir der Frage nachgehen wie viel Komplexität, Aufmerksamkeit und Wachsein wir in unserem Miteinander zulassen, stoßen wir unweigerlich auf die Tatsache, dass das Leben chaotisch ist und außerhalb unserer Kontrolle. Es ist voll von Paradoxien und Ungereimtheiten. Alles ändert sich ständig. Wie können wir lernen damit umzugehen?

Unsere Praxis-Gruppen der Bewusst-Seins-Räume unterscheiden sich grundlegend von herkömmlichen Praktiken. Sie sind zutiefst menschlich und intim. Und sie führen uns zu noch nie dagewesenen Möglichkeiten

WOZU?

In jeder Minute unseres Lebens befinden wir uns in unterschiedlichen Kontexten. Während ich dies schreibe, höre ich draußen die Vögel zwitschern, es fährt ein Auto vorbei und die Nachbarin ruft etwas auf der Straße, dann bin ich auf Zoom, während ich daran denke, was noch im Kühlschrank ist und dabei mein Blick auf das Foto meiner Enkeltochter fällt und ich sofort innerlich bei ihr bin, bis ich merke, dass ich einige Aussagen meiner Mitmenschen in diesem online Treff verpasst habe.

Es überschneiden sich also die Kontexte Umwelt, Bedürfnisse, Familie, Technik.

Die Erkenntnisfähigkeit sich innerhalb überlappender Kontexte zu befinden und zu kommunizieren ist wichtig für die "neue Art von Gemeinsamkeit".

Wenn wir uns innerhalb der größeren Systeme wieder spüren können, weil wir davon auch nicht trennbar sind, beginnen wir Verbundenheit wahrzunehmen.

Interdependenzen erschaffen Beziehungen. Wenn wir uns also auf den Zustand unserer Beziehungen in einem liebevollen Rahmen konzentrieren, und uns nicht so sehr auf Dinge und Verhältnisse da draußen beziehen, fangen wir an, grundlegend NEU wahrzunehmen und damit auch zu handeln. Wir fangen an, nach DEM VERBINDENDEN ZU SUCHEN und nehmen wahr, was gerade geschieht und nicht was sein sollte oder müsste, oder war. Wir werden neugieriger, lebendiger, authentisch und kommen wieder in unsere Begeisterung und sind nicht mehr so "geskriptet". Es bewegt sich was in uns, durch uns und mit uns.

WOHIN?

Wir bewegen uns von einer linearen, funktionalen, rationalen Sicht auf uns selbst und die anderen zu etwas viel Tieferem, einer von Liebe und Mitgefühl getragenen Sichtweise hin zum Hinzufügen von Kontexten und viel mehr Perspektiven. Wir werden damit zu einem verstehenden Subjekt des größeren Ganzen.

Von einer eher oberflächlichen Haltung innerhalb geskripter Rollen zu unserer Erfahrung eines liebevollen Menschseins unter anderen lebenden Arten.

WIE?

Wir bieten nachhaltige Übung in unseren Praxis-Gruppen, als blended-learning, also online in unseren Bewusst-Seins-Räumen und auch physisch in unseren Herbergen am Rande der Welt. Das sind Findungs-Prozesse, die wir Miteinander gestalten und erproben und die durchlebt und erlebt werden. Immer in wohlwollender, liebevoller Würdigung jeder Person. Nicht in einer unserer bisherigen Rollen, beruflich oder privat. Nicht mit einem festen Ziel vor Augen. Wir Menschen brauchen uns: Menschen, die Beziehungen aufbauen, die Beziehungen aufbauen, die Beziehungen aufbauen.

Dies bedeutet unser eigenes Spektrum unserer Perspektivenvielfalt zu kennen und beobachten zu können und die Perspektiven der anderen wirklich zu sehen und wahrzunehmen!

Damit nehmen wir unser Verhalten zu diesen ganz unterschiedlichen Beschreibungen der Welt, in der wir uns befinden, nicht nur kognitiv, sondern von ganzem Herzen wahr. Wir schärfen unser Bewusstsein, dass kollektive Emotionen und das "System da draußen" auch in uns sind und wir das System sind!

Die von Herzen kommende Art unserer Dialoge öffnet uns für eine große Transformation und für eine Gruppenkohärenz, die wir brauchen, um uns in einem neuen Licht auf die größeren Systeme beziehen zu können.

Unsere gewohnten Wege uns zu versammeln, sind voll von unbewussten Skripten, die uns an das bisherige Rollenverständnis binden.

Wenn wir aber unsere ganze Liebesfähigkeit, unsere Menschlichkeit, die Liebe zur Natur, das Gedicht von gestern Abend, das uns zu Tränen rührte - unsere Ohnmacht, unsere Ängste, unsere Scham und Verletzlichkeit mit in unsere Treffen bringen können, fühlen wir wieder unsere Verbundenheit. Wenn wir uns als die komplexen Wesen zeigen, die wir sind, bereiten wir den Boden für die große Transformation, für die einzig mögliche Revolution: die der Liebe!

Zu Gemeinschaften werden

Sicher ist die Zeit jetzt reif für solche Gemeinschaften.

LIEBE IST NICHT DAS NÄCHSTE PROGRAMM, das von außen in die Gemeinschaft gebracht wird. Es geht uns um das Bindegewebe, die liebevollen Beziehungen zwischen den Menschen, die Haltung, in der wir uns zueinander verhalten.

Wir öffnen die Türen für eine reichere Kommunikation, tiefere Beziehungen und ein wärmeres Miteinander. Wir verstehen, dass es diese gelingenden Beziehungen sind, aus der Liebe zueinander entsteht, die nachhaltig unsere Liebesqualität wieder erblühen lässt und diese wichtigen, evolutionären Gemeinschaften gedeihen lässt.